Prüfantrag: Klimahecke - Klimaschutz 2030 plus – 12

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Augsburg will klimafreundlichste Metropole Bayerns werden. Mit dem CO2-Restbudget hat sich die Stadt bereits ehrgeizige Ziele gesetzt. Die Klimastudie beschreibt verschiedene Handlungsfelder und das derzeit in Erstellung befindliche Klimaschutzprogramm 2030 wird einen ehrgeizigen Klimaschutzpfad aufzeigen. Ein wichtiger Aspekt für den Klimaschutz in urbanen Gebieten, der bislang häufig unterschätzt wird, ist die Bedeutung sogenannter Klimahecken. 

Die Fraktionen von CSU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellen daher folgenden Prüfantrag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Arten von Hecken naturschutzfachlich geeignet sind, um Belange des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung sowie die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels optimal abzudecken.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Klimaschutzwirkung die Pflanzung solcher Klimahecken im Stadtgebiet als Ergänzung zur Pflanzung neuer Bäume hätte. Dabei soll vor allem auf die CO2-Speicherung, den Bodenschutz, und die Artenvielfalt eingegangen werden.
  3. Sollte die Prüfung eine positive Bilanz für Klimahecken ergeben, wird die Verwaltung beauftragt, diese in das Klimaschutzprogramm 2030 aufzunehmen
  4. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Standorte für Pilotprojekte geeignet wären und inwiefern Kooperationen z.B. mit der WBG oder dem Landschaftspflegeverband möglich sind.
  5. Die Verwaltung wird beauftragt darzulegen, ob mit Hecken ein erhöhter Pflegeaufwand verbunden ist und wie viel zusätzlicher Personal- und Kosteneinsatz benötigt wird. 

Begründung:

Hecken stellen in Städten eine gute Alternative bzw. Ergänzung zu Baumpflanzungen dar, da sie mit ihrer Biomasse und als Humus im Boden sehr gut als CO2-Speicher fungieren. Der Heckentyp muss dabei an den Standort angepasst sein und naturschutzfachliche Zielsetzungen berücksichtigen.

Auch mit Bezug auf die Klimawandelanpassungsstrategie kommt Hecken eine große Bedeutung zu, da sie z.B. durch ihre große Oberfläche einen nicht zu vernachlässigenden kühlenden Effekt auf das Kleinklima haben können. Typischerweise kommen Hecken in Agrarlandschaften vor. Dort tragen sie erheblich dazu bei Schäden durch Hitzesommer zu begrenzen und verringern die Bodenerosion. Dieses Potenzial lässt sich in abgewandelter Form auch auf den urbanen Bereich übertragen, etwa mit Blick auf Schwammstadtkonzepte. Denn Hecken speichern Wasser und geben es über Verdunstung wieder frei.

Die Nutzung des Heckenschnitts als Lieferant einer CO2-neutralen Energiequelle (z.B. in Form von Holzhackschnitzeln) kann einen weiteren positiven Klimaeffekt haben.

Die vielfältigen positiven Wirkungen von Hecken für den Boden- und Naturschutz sind seit langem bekannt. Mit unserem Antrag wollen wir auch ihr Potenzial für den Klimaschutz in Augsburg nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Uz.:

Leo Dietz
Fraktionsvorsitzender CSU

Josef Hummel
Stadtrat CSU

Peter Rauscher
Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS`90/Die Grünen

Sabrine Koch
Stadträtin BÜNDNIS`90/Die Grünen

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