Prüfantrag: Implementierung von Stadtteil.Service.Punkten

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

um unsere Stadt weiter zukunftsfähig auszurichten, muss der Mensch im Mittelpunkt stehen. Nur im Miteinander gelingt die Stadtgesellschaft. Unterschiedlichkeiten bei Lebensalter, Lebenserfahrung, Herkunft, Religion und Milieu – mit und ohne Handicap – bestimmen den Augsburger Alltag. Jede und jeder bereichert die Stadt mit individuellen Erfahrungen, Leistungen und Potenzialen. Bei der zentralen Frage, wie wir in unserer Großstadt heute und morgen miteinander leben und miteinander umgehen wollen, spielen unsere Stadtteile eine wichtige Rolle. Dort, wo unsere Augsburgerinnen und Augsburger zu Hause sind, wird die Stadt als sozialer Kosmos, als Möglichmacherin und Entfaltungs- und Begegnungsort nahbar und erlebbar. In unseren Stadtteilen soll die Teilhabe für ALLE Bewohnerinnen und Bewohner am politischen, sozialen und kulturellen Leben der Stadt gestaltet werden. Mit Unterstützung durch die Stadtverwaltung sollen der Kreis aktiver Nachbarschaften und Initiativen weiterwachsen, sich alle Akteurinnen und Akteure im Stadtteil vernetzen und daraus ein lebendiges Miteinander zur Verbesserung der Lebensqualität im Quartier und in unserer Stadt entstehen.

Die Fraktionen von CSU und GRÜNEN wollen die Bürgernähe der Stadtverwaltung weiter voranbringen. Mit der Einrichtung von Stadtteil.Service.Punkten sowie dem Ausbau der Quartiersarbeit gelingt uns ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung.

Deshalb stellen die Fraktionen folgenden Antrag:

 Die Verwaltung soll prüfen,

  1. welche Angebotsstrukturen und Anlaufstellen in den Stadtteilen bereits bestehen und welche unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessensgruppen und Bedarfe noch fehlen;
  2. welche Schnittstellen zwischen den bestehenden Angebotsstrukturen untereinander und mit der Stadtverwaltung bereits bestehen;
  3. welche konkreten Gebäude, Liegenschaften für Freizeit, Bildung, Teilhabe und nachbarschaftlichem Miteinander bereits genutzt werden (z.B. MGT’s, Familienstützpunkte, Bildungsmittelpunkte, Quartiersmanagement u.a.) und was es zur infrastrukturellen Verbesserung im Stadtteil weiter braucht.
  4. wie eine Stadtteil.Service.Struktur im jeweiligen Stadtteil zum Ausbau und zur Vernetzung der bestehenden Angebotsstruktur und ihrer Akteurinnen und Akteure unter Vermeidung von Doppelstrukturen beitragen kann;
  5. wie eine professionelle Unterstützung mittels Stadtteilmanagement an der Schnittstelle von Stadtteilbew​ohnerinnen und -bewohner, Politik und Verwaltung umgesetzt werden könnte;
  6. welche personellen und finanziellen Ressourcen es innerhalb der Stadtverwaltung zum Aufbau von Stadtteil.Service.Punkten in allen Sozialregionen braucht.

Stadtteilbew​ohnerinnen und -bewohner müssen zum einen transparente, niederschwellige Informationen über Beratungsangebote und Dienstleistungen von Vereinen, Verbänden und der Stadt zur Verfügung stehen, die diese in der aktuellen Lebenssituation abholen. Zum anderen soll die Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohnern im Stadtteil durch Vernetzung der lokalen Akteure und Akteurinnen erhöht werden, um diese nachhaltig zu sichern. Dazu gehört auch, dass die Schnittstellen zwischen der Verwaltung, den Verbänden und Vereinen und den Bewohnerinnen und Bewohnern im Stadtteil besser verzahnt, Barrieren identifiziert und entsprechende niederschwellige Angebote im Hinblick auf ein inklusives Miteinander aufgebaut werden.

Die Implementierung von Stadtteil.Service.Punkten würden die Umsetzung dieser Aufgabe ermöglichen und zu einer engen Verzahnung der städtischen Angebote und des gesellschaftlichen Engagements beitragen. Beispielhaft sind hier sowohl das Bürgerbüro in Göggingen zu nennen, das den Grundgedanken Stadtteil.Service.Punkt bereits als sogenannter „full Service Point“ in bester Form umsetzt, als auch das geplante Haus der Nachbarschaft für den Herrenbach.

Mit freundlichen Grüßen

Uz.:

Leo Dietz
Fraktionsvorsitzender CSU

Ruth Hintersberger
Stv. Fraktionsvorsitzende CSU

Peter Rauscher
Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/Die Grünen

Dr. Pia Haertinger
Stv. Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/Die Grünen

Melanie Hippke
Stadträtin BÜNDNIS 90/Die Grünen

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