Antrag: Anpassung der Friedhofssatzung zur Ermöglichung von Bestattungen nach islamischer Tradition

Die Stadtverwaltung wird beauftragt die Friedhofssatzung der Stadt Augsburg dahingehend anzupassen, dass Bestattungen ohne Sarg (im Tuch) zugelassen sind.

Begründung:

Nach islamischer Tradition werden Verstorbene nicht in einem Sarg, sondern in ein Tuch gehüllt bestattet. Bisher mussten muslimische Verstorbene bei uns entgegen dieser Tradition in einem Holzsarg bestattet werden. Allerdings genügt es zu regeln, dass die in ein Tuch gehüllte verstorbene Person in einem Sarg oder sarg-ähnlichen Behältnis zur Grabstätte getragen wird. Dort wird sie in dem Tuch aus dem Sarg oder sarg-ähnlichen Behältnis herausgehoben und in das Grab gelegt. Das Tuch sowie der Sarg bzw. das sarg-ähnliche Behältnis gewährleisten somit jederzeit einen für die verstorbene Person und Dritte gebotenen vollen Blickschutz.

Die Ermöglichung muslimischer Bestattungen trägt der gesellschaftlichen Realität in unserer vielfältigen Stadt und dem Umstand Rechnung, dass viele hier lebende Muslime auch ihre letzte Heimat in unserer Stadt finden. Bisher mussten Hinterbliebene ins Ausland oder in andere Bundesländer reisen, um ihre Verstorbenen muslimischen Glaubens angemessen bestatten zu können. Für viele eine emotional belastende Situation. Jeder Mensch hat das Recht auf eine letzte Ruhe in Würde und soll selbst entscheiden dürfen, wie und wo er beerdigt wird. 

Mit freundlichen Grüßen

gez. 
Leo Dietz
Fraktionsvorsitzender

gez.
Peter Uhl 
Stv. Fraktionsvorsitzender

gez.
Thomas Lidel
Stadtrat

gez.
Josef Hummel
Stadtrat

gez.
Vanessa Scherb-Böttcher
Stadträtin

gez.
Peter Rauscher 
Fraktionsvorsitzender

gez.
Franziska Wörz
Stv. Fraktionsvorsitzende

gez.
Serdar Akin
Stadtrat

gez.
Sabrina Koch
Stadträtin

gez.
Stefan Wagner
Stadtrat

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